2016
shortlist | Place Alchemy
Srivastava Nayan, Manas Ranjan, Kartikeya Sonkar, Mumbai (IND)
In Reori Talab, einem Bezirk im indischen Varansi, droht der durch das traditionelle Sariweber-Handwerk geprägten Community der Verlust ihrer seit dem 17. Jahrhundert bestehenden Identität und Nachbarschaft. Durch den steigenden Tourismus und den Verkauf günstiger, industriell gefertigter Textilware wurde ein Verdrängungsprozess in Gang gesetzt, mit dem auch die Musealisierung traditionsreicher Stadtteile einhergeht. Um diese Entwicklungen besser zu verstehen und ihnen etwas entgegensetzen zu können, untersucht „Place Alchemy“ auf abstrahierte Art und Weise die Hintergründe der Musealisierung von Stadtteilen und Städten. Im Kontext der aktuellen Situation in Reori Talab wird diese als zyklisch begriffen: Im städtischen Gefüge erfüllen die einzelnen Bezirke bestimmte Funktionen und werden sowohl durch topologische als auch mentale, soziokulturelle und gesellschaftliche Zuschreibungen charakterisiert, die sich stets im Wandel befinden. Dieser kann im Laufe der Zeit dafür sorgen, dass die Funktionen nicht mehr in Verbindung mit dem ursprünglichen räumlichen Kontext stehen und ihre eigentliche Bedeutung verlieren. Die Harmonisierung dieses Wechselspiels dient dem Ausgleich von Musealisierungsprozessen, um urbanes Wohnen und urbane Produktion auch in kulturell besetzten Räumen einer wachsenden Stadt als authentischen Lebens- und Arbeitsraum zu erhalten.