2015
Mit dem Auftakt des Superscape 2016 am 28. September in der brotfabrik wien wurde dessen Themenstellung präsentiert und daran anknüpfende Fragestellungen diskutiert um Impulse für visionäre Ideen zum Leben in der Stadt von morgen zu liefern. Vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Wandlungsprozesse fragt der Superscape 2016 nach visionären Gestaltungsvorschlägen, die diesem mannigfaltigen Strukturwandel Rechnung tragen und neue Raumkonzepte und Organisationsformen ausloten.
Gesucht werden innovative Lösungen, die lebenswerten Wohnraum bei großer räumlicher Effizienz und größtmöglicher funktioneller Flexibilität andenken und auf sich wandelnde Bedürfnisse und Anforderungen von Stadtbewohner_innen an Wohnraum in den nächsten 50 Jahren eingehen. Es gilt vorausschauende Konzepte zu formulieren, die gewohnte Muster des Wohnens hinterfragen, gestalterische Experimente wagen sowie deren Realisierbarkeit ausloten.
Die erste Einreichphase läuft nun bis 7. März 2016.
Näher Informationen zum Prozedere finden sich in den Auslobungsunterlagen.
Ein Rückblick:
Keynote: Oona Hox-Strathern (Zukunftsforscherin)
Podiumsgespräch mit Christoph Thun-Hohenstein (Direktor des Mak und Initiator der vienna Biennale, Jurymitglied), Daniel Jelitzka (Initiator und Auslober), Klaus Kada (Architekt und Jurymitgleid) und Oona Horx Strathern (Zukunftsforscherin)
Zukunftsforscherin Oona Horx-Strathern berichtete in ihrer KeyNote über das Leben in dem vom Ehepaar Horx konzipierten „future evolution house" in Wien Grinzing.
Im anschließenden Podiumsgespräch umriss Initiator und Auslober Daniel Jelitzka die Themenstellung des Superscape 2016 wie folgt:„Wie schaffe ich es, Qualität auf kleinem Raum zu bündeln und weitere Funktionen außerhalb in Gemeinschaftsbereichen zu nutzen, so dass ich trotz geringer Fläche die Qualität einer großen Wohnung erhalte.“
Dass die Beantwortung dieser Fragestellung vielschichtig ist, zeigten die Gäste der Podiumsdiskussion auf: Die Zukunftsforscherin Oona Horx-Strathern betonte die hohe Relevanz der sozialen Intelligenz in der Planung von Wohnraum. Es sei nicht wichtig, Wohnflächen der Zukunft mit Technik „smart“ zu machen – viel mehr seien Bewegungs- und Kommunikationsabläufe von Bewohner_innen zu berücksichtigen und Technologie in weiterer Folge sozial intelligent einzusetzen.
Christoph Thun-Hohenstein knüpfte an diese Sichtweise an und warnte vor einer „Stadt des Algorithmus“, in der Technologien soziale Aspekte überlagern. Zu beachten sei der ökologische Fußabdruck der Menschen, der in den nächsten Jahren
drastisch reduziert werden muss sowie der demographische Wandel der Bevölkerung. Außerdem sei auch die Verknüpfung von Wohnraum und öffentlichem Raum nicht zu vergessen.
„Raum ist das Kostbarste, was der Mensch hat. Deswegen müssen wir besonders gut damit umgehen können“, brachte es Klaus Kada anschließend auf den Punkt. Als Resümee des Gesprächs richteten sich die Diskutant_innen zum Abschluss einstimmig an potentielle Einreicher_innen: Interdisziplinäres Arbeiten sowie holistische Denkansätze bilden die Grundlage erfolgreicher Wohnkonzepte der Zukunft. Dies werde sich auch in der Praxis bald durchsetzen, da nur so sämtliche Aspekte des Wohnens von morgen berücksichtigt werden können.
Bildcredits: Martin Wacht